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Pressemitteilung

Edith Lirsch (ÖDP) fordert faire Preise für landwirtschaftliche Produkte und echten Markteinfluss für die Bauern

Das Foto zeigt von links nach rechts: Norbert Peter, Edith Lirsch und Klaus Mrasek.

Paulsdorf. Edith Lirsch, die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ist auch Spitzenkandidatin der ÖDP in Ostbayern. Sie sprach in Paulsdorf vor einem interessieren Publikum zum Thema „Flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft statt Agrarindustrie 4.0“.

Zunächst aber nutzte ÖDP-Direktkandidat Norbert Peter, die Gelegenheit, sich vorzustellen. Der gebürtige Paulsdorfer ist Diplom-Volkswirt und selbststädniger Finanzberater. Früher war er bei einer Großbank tätig, wo er die Schattenseiten unseres Finanzsystems aus eigener Erfahrung kennenlernte. Er zitierte Papst Franziskus mit den Worten: „Wir wissen, dass wir die Dinge ändern können“ und fügte hinzu: „Entscheidend ist, dass wir uns trauen, unsere Zukunft anders zu denken.“

Die Hauptrednerin Edith Lirsch ist Vollerwerbsbäuerin aus Triftern im Landkreis Rottal-Inn.

Sie legte dar, dass die bäuerliche Landwirtschaft von der Großen Koalition mit Füßen getreten werde. Dass die Zukunft der Bauern in der Fernsehdebatte Merkel-Schulz mit keinem Wort erwähnt worden sei, sei symptomatisch. Und dabei versorge uns die Landwirtschaft nicht nur mit Lebensmitteln, sondern erhalte auch unsere Kulturlandschaft.

Edith Lirsch verlangte, es müsse Schluss sein mit der der Philosophie „Wachsen oder Weichen“ in der Landwirtschaft. „Wir brauchen eine flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft mir vielen Höfen, ob im Haupt- oder Nebenerwerb, um die ländlichen Räume mit ihren Strukturen lebendig zu halten,“ so Lirsch

Die von der CSU verantwortete derzeitige Agrarpolitik steuere in die vollkommen falsche Richtung. Die Zahl der bäuerlichen Familienbetriebe sinke jährlich um 3-5% und auch der Viehbestand gehe zurück, nicht aber die Überproduktion von Milch. Gleichzeitig vermaisten die Ackerfächen mehr und mehr.

Subventionen für die Landwirtschaft müssten deshalb an Leistungen für die Gesellschaft gebunden werden, und nicht wie bisher rein an Fläche. Mais werde derzeit nur aufgrund hoher EU-Subventionen in diesem Ausmaß angebaut. Dadurch würden aber Grünlandflächen verdrängt. Dies sei überaus schädlich für Betriebe, die Tiere halten und viele verschiedene Früchte anbauen und so für eine vielgestaltige Landschaft sorgen.

Eine weitere für die Gesellschaft wichtige Leistung der bäuerlichen Landwirtschaft: sei die überschaubare Größenordnungen in der Tierhaltung. Die Tierhaltung müsse deshalb an die Fläche gebunden sein. Das Futter müsse vorwiegend aus heimischer bzw. hofeigener Erzeugung kommen um Lebensmittel auf nachhaltige Weise erzeugen zu können.

Geflügel- oder Schweinezucht ohne entsprechende Fläche zu betreiben, führe zu industrieller Massenproduktion, unter der das Tierwohl leide. Je größer die Felder, desto geringer sei die Artenvielfalt. Außerdem müsse die Gülle dann auf Fremdflächen entsorgt werden. Dies führe in bestimmten Gebieten Bayerns zu zunehmenden Problemen mit der Qualität unseres wichtigsten Lebensmittels, des Trinkwassers.

Lirsch forderte deshalb gerechte, faire Preise für landwirtschaftliche Produkte und echten Markteinfluss für uns Bauern. Es müsse Schluss gemacht werden mit einer fatalen Exportorientierung und großen Stallbauprogrammen, die nur Abhängigkeit und Verschuldung bedeuteten. Statt dessen sei es nötig, eine Lebensmittelkennzeichnung für regional erzeugte Produkte einzuführen, damit der Verbraucher sich bewusst für Produkte der heimischen Landwirtschaft entscheiden könne.

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